Kategorie: Netflix

  • Halloween-Special: Top 7 Indie-Horrorfilme auf Netflix

    Halloween-Special: Top 7 Indie-Horrorfilme auf Netflix

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    Keine Zeit mehr gehabt Halloween-Filme zu besorgen, aber ein Netflix-Abo? Dann hier die Notfall-Liste mit sehenswerten Indie-Filmen auf NetflixDE.

    Zu Halloween springen die Horrorlisten wieder wie Pilze aus dem Boden und ich wollte auch mitmischen. Damit diese aber wenigsten etwas anders wird: Hier meine Tipps speziell für Netflix-Besitzer, die mal einen Horrorfilm ausserhalb der altbekannten Klassiker sehen wollen. Reihenfolge ist beliebig. (Und für Nicht-Netflix-Besitzer, dürften alle Filme auch sonst wie erhältlich sein.)

    1. The Crazies (2010) – Reg. Breck Eisner
    Statt riesigen Zombiemassen, setzt The Crazies auf weniger, dafür umso intensivere Zombie-Begegnung. Obwohl ein Remake eines Romero-Klassikers, sticht The Crazies aus der Masse von beliebigen Zombiefilmen deutlich heraus.

     

    2. The Invitation (2015) – Reg. Karyn Kusama
    Dinner-Partys können sich manchmal von selbst schon zum Horror entwickeln. Wenn einige der Anwesenden aber noch unschöne Ziele verfolgen, wird der Abend definitiv ungemütlich. Dialoglastig und wunderbar subtil. Volles Ziprett Review hier.

     

    3. Hush (2016) – Reg. Mike Flanagan
    Eher Thriller als Horror, aber trotzdem erwähnenswert. Klassische Story mit frischen Wind in der Umsetzung. Besonders erfrischend: Verzichtet für einmal auf den Einsatz von sexueller Gewalt trotz männlichem Angreifer und weiblicher Hauptdarstellerin. Volles Ziprett Review hier.

     

    4. V/H/S (2012) – versch. Regisseure
    Eine Sammlung mehrerer Kurzfilme zusammengehalten von einer losen Rahmengeschichte. Von Ghost- bis Killerstories, von subtil bis Splatter bietet V/H/S dabei ein breites Spektrum. Jedes Kurzsegement stammt von einem anderen Regisseur.

     

    5. Zombieland (2009) – Reg. Ruben Fleischer
    Darf es etwas weniger ernst sein? Dann ist Zombieland nach Shaun of the Dead die zweitbeste Zombiekömodie.

     

    6. Cabin in the Woods (2011) – Reg. Drew Goddard
    Lieber etwas intelligenteren Humor? Dann hier eine der besten Horror-Komödie schlechthin. Nimmt ziemliche alle bekannten Horror-Klischees und dreht sie durch den Fleischwolf. Eine Gruppe Teenager geht in den Wald und … mehr zu verraten würde den Film zerstören. Also am besten nicht mal den Trailer, sondern einfach gleich den Film anschauen.

     

    7. Borgman (2013) – Reg. Alex van Warmerdam
    Wer die Schnauze voll hat von all den klassichen Horrormonstern, Geistern und Serienkillern dürfte mit dem niederländischen Borgman Abwechslung finden. Ein Ehepaar lädt sich unbewusst den Teufel ins Haus ein, dieser zerstört die Familie durch gezielte emotionale Manipulation von Innen. Bitterböse moderne Sagenerzählung, erfrischend anders. Volles Ziprett Review hier.

     

    Ehrenplatz: Shaun of the Dead (2004)
    Wers schon gesehen hat weiss weshalb, wer DIE Horrorkomödie noch nicht gesehen hat: Anschauen.

     

    (Titelbild: Szene aus Borgman)

  • Under the Shadow –  feiner psychologischer Horror [Review/ZFF]

    Under the Shadow – feiner psychologischer Horror [Review/ZFF]

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    Theran, 1980er Jahre, mitten im Irak-Iran Krieg. Shideh verbleibt mit ihrer Tochter alleine in der Wohnung, als seltsame Vorkomnisse sich häufen. Under the Shadow setzt wie The Babadook auf reale Ängste, die sich in Übersinnlichem verkörpern.

    Shideh fühlt sich eingeengt. Ihre Vergangenheit als politische Aktivistin hindert sie daran ihr Medizinstudium fortzusetzen und auf die Strasse kann sie nur mit angemessener Kopfbedeckung. Regelmässiger Bombonalarm prägt den Alltag der Familie. Als ihr Mann für den Krieg eingezogen wird, bleibt sie alleine mit ihrer Tochter in der Wohnung zurück.

    Über die Ängste des kleinen Mädchen schleicht sich aber bald eine weitere Präsenz in das Haus ein. Gleichzeitig verlassen immer mehr Nachbarn das Haus, um vor der steigenden Bombendrohung zu fliehen. So kreiert Regisseur Babak Anvari eine zunehmende Isolation von Mutter und Tochter. Zwischen Krieg, Unterdrückung und übersinnlicher Bedrohung zerfällt Shireh zunehmend im verzweifelten Versuch ihre Tochter zu schützen.

    Das eingedrungene Wesen tritt dabei nur selten, dafür absolut wirksam tatsächlich in Erscheinung. Begleitet von Wind und anderen unter die Haut gehenden Geräuschenz, in Gestalt von underbewussten Ängsten. Die lauernde Gefahr hat stets genug Präsenz, um den Zuschauer die Nackenhaare aufzustelle, ist aber zugleich so subtil, dass die generierten Ängste stets real wirken. Sie treibt langsam einen Keil zwischen Mutter und Tochter, weswegen Under the Shadow nicht nur Horrorfilm, sondern stellenweise auch Drama ist. Kein Wunder holte sich der Film am NIFFF die „Narcisse“ für den besten Spielfilm. Ein weltweiter Deal mit Netflix dürfte ihn zudem bald auf das Streamingportal bringen.

    Fazit

    Psychologischer Horror vom feinsten: Regisseur Babak Anvari schafft innerhalb des abgegenzten Mikrokosmos eines  Hauses eine unheimlich paranoide Stimmung mit einem grandiosen Darstellerduo.

    4.5/5 Sterne

    UPDATE: Under the Shadow ist jetzt auch auf Netflix DE.

    Under the Shadow läuft am 30.09.16 um 22:30 noch einmal am Zurich Film Festival.

    Under the Shadow (2016), Regisseur: Babak Anvari, Iran/Jordan/Qatar/UK.

  • The Invitation [Review] – eine nicht so harmlose Dinner-Party

    The Invitation [Review] – eine nicht so harmlose Dinner-Party

    The Invitation Szenenebild

    Mit The Invitation ist Regisseurin Karyn Kusamas ein grossartiger psychologischer Thriller gelungen, der zum Glück weit weg von ihren letzten Filmen “Jennifers Body (2009)” und “Aeon Flux (2005)” liegt.

    Nach zwei Jahren Funkstille erhalten Will und seine Partnerin Keira eine Einladung von Wills Ex-Frau Eden. Eine Zusammenkunft des alten Freundeskreises soll es werden, der nach der tragischen Trennung von Will und Eden zerbrach.

    Die Dinner-Party startet erwartungsgemäss verklemmt, während alle versuchen an alte Zeiten anzuknüpfen. Dass Edens neue Freunde ganz anders sind als die alten, hilft dabei nicht. Genauso wenig wie die Tatsache, dass das Treffen im ehemaligen gemeinsamen Haus von Will und Edens stattfindet. Es beginnt ein Spiel um gegenseitige Verdächtigungen und Vergangenheitsbewältigung.

    Regisseurin Karyn Kusame setzt dabei ganz auf feine Details und Dialoge. Diese werden von den hervorragenden Schauspielern bestens getragen. Während manche Rollen wie Keira eher blass bleiben, stechen anderen wie Eden und ihre neuen Freunde umso mehr heraus. Kusame gelingt es über den ganzen Film hinweg ein Gefühl von Unsicherheit und Unwohlsein aufrecht zu erhalten, das sich perfekt in die Geschichte eingliedert.

    Sie arrangiert geschickt ein Netz aus sozialen Rollen, Ansprüchen und Regeln, indem sich die Besucher gefangen fühlen, selbst als der Abend zunehmend ungemütlicher wird. Während alle Versuchen den Schein aufrechtzuerhalten, zweifelt Will zunehmend an seiner eigenen Wahrnehmung.

    Die Musik trägt im Hintergrund das Übrige dazu bei dieses Gefühl zu verstärken. Dezent und nur in dialoglosen Szenen präsent, entfaltet sie ihre Wirkung umso stärker.

    Trotzt des ruhigen Tempos lässt einem der Film somit nie in Ruhe, sondern behält den Zuschauer genauso wie Will in einem nervösen Zustand, bis hin zum rasanten Ende.

    Fazit
    The Invitation ist ein sehr ruhiger, subtiler Thriller, der durch ein stetiges Gefühl von Unwohlsein und starke Charakterinteraktionen sein langsames Aufbautempo wett macht.

    4/5 Sterne

    The Invitation ist momentan auf Netflix DE, sowie erhältlich auf Blu-Ray & DVD.

    The Invitation (2015), Regisseurin: Karyn Kusama, USA.

     

  • HUSH – leiser Thriller mit intelligenten Charakteren [Review]

    HUSH – leiser Thriller mit intelligenten Charakteren [Review]

    Hush (2016) Szenenbild

    Alleine lebende Frau, abgelegenes Haus und ein psychopatischer Killer. Ein klassischer Horror-Thriller, der nicht nur sehenswert ist, weil er mit seiner taubstummen Protagonistin etwas Neues wagt.

    Autorin Maddie Young (Kate Siegel) lebt alleine in einem abgelegenen Haus und versucht in Ruhe ihr nächstes Buch fertig zu schreiben. Eines Abends taucht jedoch ein psychopatischer Killer auf, der in der taubstummen Maddie das perfekte Opfer erkennt. Maddie ist alleine auf ihre Sicht und andere Tricks angewiesen, um den Killer zu überlisten.

    Mehr als einmal versetzt Regisseur Mike Flanagan dabei den Zuschauer in Maddies Situation, dreht immer wieder den Ton ab. Gibt Einblick, wie sie die Situation wahrnimmt, um im richtigen Moment den Ton wieder hochzufahren. Gezielte Geräusche mit seltener subtiler Musik bilden den Klangteppich. Nur selten erhält der Zuschauer mehr Informationen als Maddie, meist bleibt er mit ihr im Haus gefangen, nicht ahnend was der Angreifer als Nächstes plant.

    Kate Siegel trägt Maddies Momente blosser Panik ebenso überzeugend, wie ihren Willen weiterzukämpfen. Ihr Angreifer wird bedrohlich gespielt von John Gallagher Jr., der erst kürzlich in 10 Cloverfield Lane (2016) in einer ganz anderen Rolle begeisterte. Dabei verzichtet er bald auf seine Maske und jegliche anderen überzeichnenden Elemente, die Thriller-Killern sonst gerne angehängt werden. Der Angreifer ergötzt sich an seiner deutlichen Überlegenheit. Er weiss, dass er einfach ein Fenster einschlagen könnten, spielt aber lieber mit seiner Beute.

    Dabei haben die beiden Drehbuchautoren Mike Flanagan und Kate Siegel ein Katz und Maus Spiel geschrieben, dass keine billigen Schockeffekte oder extra dumme Charaktere nötig hat. Grosse Wendungen gibt es zwar nicht, aber die subtile Spannung hält von Anfang bis Ende. Spannung, nicht Ekel. Auch auf übermässige Gewaltdarstellung verzichtet Flanagan.

    Fazit
    Die Geschichte ist gradlinig und bis auf die taubstumme Protagonistin nicht bahnbrechend neu. Die gelungene Inszenierung und frische Elemente machen aus Hush dennoch einen leisen, intelligenten und spannenden Kammer-Thriller.

    4/5 Sterne

    Hush läuft momentan nur auf Netflix.

    Hush (2016), Regisseur: Mike Flanagan, USA, Thriller.

     

  • Marvel’s Jessica Jones [Review]

    Marvel’s Jessica Jones [Review]

    Jessica Jones Titelbild

    In einer Filmwelt bevölkert von männlichen Superhelden, setzt sich Jessica Jones nicht nur durch ihr Geschlecht positiv von den restlichen Weltenrettern ab. Die Netflix Serie bringt eine untypische Anti-Heldin und gleicht eher einem Neo-Noir-Thriller, als klassischer Superhelden-Action.

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