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Bald 15 Jahre alt, neue Schule, neue Bekanntschaften und mitten in der Pubertät fühlt sich sich Greta nicht gerade auf dem Höhepunkt ihres Lebens. In der Schule verscherzt sie es sich mit den poplären Mädchen, weil sie lieber mit dem Einzelgänger Elliott abhängt. Als ihre Eltern darauf bestehen ihr zum 15ten eine gewaltige Geburtstagsparty zu organisieren, hält sich ihre Begeisterung somit in Grenzen. Die eigentliche Überraschung steht Greta aber noch bevor, als sich die Party plötzlich zum Trip in eine Parallelwelt entwickelt. In dieser sieht sie sich direkt mit ihren Problem konfrontiert und muss sich ihren Ängsten stellen.

Girl Asleep beruht auf dem gleichnamigen Theaterstück von Matthew Whittet. Innerhalb der Parallelwelt ist dies kaum übersehbar. Regisseurin Rosemary Myers setzt auf minimale Kostüme und Ausstattung. Die Botschaften hinter den Szenen sind dabei manchmal gar überdeutlich gezeichnet. Greta muss auf ihrer Reise durch den, mit diversen abstrakten Figuren bevölkerten, Wald, lernen mit ihren neuen Gefühlen umzugehen, die mit ihrer Entwicklung zur Frau einhergehen.

Cinematographisch umso markanter ist dafür das Geschehen in der realen Welt. Meyers schöpft voll aus dem 70er Jahre Setting. Kräftige Pastellfarben und Symmetrien erinnern an Wes Anderson Filme wie The Grand Budapest Hotel (2014). Dazu passen die schrägen Charaktere, die ebenfalls aus einem Anderson Film stammen könnten. Hinter ihnen verbergen sich hervorragende Schauspieler, die ihren Doppelrollen in Real- und Parallelwelt allesamt tragen.

Die Kombination aus diesen zwei unterschiedlichen Stilen macht Girl Asleep zu etwas Einzigartigem. Eine Geschichte über das emotionale Chaos, das Aufwachsen mit sich bringen kann, die heraussticht.

Fazit
Girl Asleep ist eine Parallelwelt-Reise durch die Pupertät, manchmal etwas gar simpel gezeichnet, aber dafür äusserst schrullig charmant.

3.5/5 Sterne

Girl Asleep lief am Neuchâtel International Fantasy Film Festival.

Girl Asleep (2016), Regisseur: Rosmary Myers, Australien.