The Ritual erfindet das Rad nicht neu. Eine Gruppe Männer entschliesst sich zu Ehren ihres verstorbenen Freundes auf eine Wandertour zu gehen. Einer verhaut sich dabei den Knöchel, woraufhin ein anderer die «schlaue» Idee hat eine Abkürzung durch den Wald zu nehmen.

Dies kommst natürlich nicht sonderlich gut, bald stösst die Truppe auf seltsame Runen und Holzfiguren. Bedrohliche Träume suchen die Freunde heim und zwischen den Bäumen bewegt sich etwas, Grosses.

Sehenswert ist The Ritual dank der guten Inszenierung aber trotzdem. Regisseur David Bruckner baut mit Bild und Ton eine bedrohliche Stimmung auf, die sich langsam steigert. Todesfälle passieren Off-Kamera, die anschliessend auftauchende Überreste reichen aber mehr als aus.

Für einmal verhält sich die Truppe ausserdem weder unlogisch übermutig, noch strohdumm. Hauptprotagonist Luke wird mit einem weiteren inneren Albtraum konfrontiert: Schuldgefühle für den Tod seines Freundes haben ihn nie losgelassen und greifen nun im dunklen Wald noch intensiver zu. Die restliche Truppe bleibt eher blass, aber ganz unterschiedliche Reaktionen auf das Geschehen sorgen für Spannung unter den Freunden. Anschuldigungen untereinander mixen sich mit den unheimlichen Omen des Waldes.

Der Höhepunkt ist ganz klar das Monster. Während es für den grössten Teil des Films aus dem Dunkeln heraus zuschlägt, tritt es für das Finale ins Licht. Und das Kreaturendesign ist absolut grossartig. Das hilft, über das ansonsten nicht sehr raffinierte Finale hinaus.

Fazit
The Ritual ist ein übliches» Truppe verirrt sich im Horror» – Szenario à la Blair Witch (1999), aber absolut solide inszeniert und mit einer fantastisch gestalteten Kreatur als Höhepunkt.

3.5/5 Sterne

The Ritual ist auf Netflix streambar.

The Ritual (2018), Regie: David Bruckner, UK.

 

(Titelbild: Netflix/Vlad Cioplea)