Amy Adams in Arrival (2016)

Mit Arrival kreiert Regisseur Dennis Villeneuve ein ganz eigenes Werk voller Wissenschaft und Emotionen und weicht damit von den altbekannten First-Contact Actionfilmen ab.

An verschiedenen Orten auf der Erde landen 12 Raumschiffe. Um mit den Aliens zu kommunizieren, wird die Linguistin Louise Banks und ein Team von Wissenschaftlern beigezogen. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit erhält sie den Auftrag herauszufinden, was die Aliens auf der Erde wollen. Keine einfache Aufgabe, da die Ausserirdischen eine total fremdartige Form der Sprache nutzen.

Filme zum Thema Erstkontakt mit Aliens gibt es bereits Unmengen. Meist laufen aber gerade grosse Hollywood-Blockbuster am Ende doch nur auf eine Menge Actionszenen heraus. Regisseur Dennis Villeneuve geht einen anderen Weg und legt den Fokus ganz auf die Kommunikation mit den Aliens. Für einmal stehen keine Actionhelden, sondern Wissenschaftler im Zentrum.

Die Aliens sind somit nicht einfach nur ein Gimmick für die nächste Actionsequenz. Was wäre, wenn man tatsächlich einer ausserirdischen Spezies begegnen würde? Regisseur Villeneuve erfasst sowohl die Faszination, als auch die Überforderung gegenüber dem Unbekannten meisterhaft in Bildern. Mit Unterstützung der grandiosen Musik von Jóhan Jóhansson versetzt er die Zuschauer in den Kopf von Louise. Bereits in Sicario (2015) arbeiteten Villeneuve und Jóhannsson zusammen und auch in Arrival erfassen Bild und Musik zusammen meisterhaft Emotionen und erzeugen Stimmungen.

Dass Louises Gefühlsleben derart fassbar wirkt, ist aber auch Darstellerin Amy Adams zu verdanken. Von Louises anfänglicher Neugierde, über ihren ersten Schock bis hin zu ihrem langsamen Begreifen der fremdartigen Alienkultur trägt Adams den Film grandios auf ihren Schultern.

Auch bei den Reaktionen der restlichen Welt stehen Elemente wie geleakte Bilder, Massenpaniken und Hetzvideos für Realismus statt überbordende Explosionen. Tatsächlich sehen sich die Wissenschaftler nicht nur vor der Herausforderung mit den Aliens zu kommunzieren, sondern auch unter immer stärker werdendem Druck durch internationale Konflikte und Kriegstreiber. Landeten die Raumschiffe doch verstreut überall auf der Erde und nicht alle Regierungen sind gleich offen gegenüber den fremden Besuchern.

Am Ende ist Arrival aber auch ein Lobpreis auf die Wichtigkeit der Sprache, auf ihre oft unterschätzte Wirkung auf unser Denken und Handeln. Wie sie Wesen zusammenbringen und spalten kann. Nicht zuletzt nutzt Drehbuchautor Eric Heisserer auch geschickt bekannte Muster der Filmsprache aus, um seine Geschichte raffiniert zu erzählen.

Fazit
Sprachwissenschaft und Philosophie statt Actionfeuerwerk. Arrival ist ein Film über Erstkontakt, bei dem tatsächlich einmal der Kontakt mit den Aliens im Vordergrund steht. Villeneuve und Jóhannsson kreieren erneut eine fesselnde Kombination aus Cinematographie und Musik.

4.5/5 Sterne

Arrival läuft aktuell in den Schweizer Kinos.

Arrival (2016), Regisseur: Denis Villeneuve, USA.