Game of Thrones S06E02 oder drei Lektionen zum Überleben [Recap]

[ACHTUNG SPOLERS] Ramsey bleibt das Instrument zur Schockerzeugung und die Tintenfische kommen endlich zurück. Keine Schonzeit mehr gab es in der zweiten Folge, dieses Mal ging es gleich zur Sache.

Ramsay erfuhr, dass sein Status als Nachfolger bedroht war und nunja, ergriff eine handfeste Lösung. Lord Bolton musste mit einem netten Messerstrich während einer Umarmung dran glauben. Dass Bolton immer noch glaubte Ramsay im Griff zu haben, zeugt aber auch echt von kräftiger Selbstüberschätzung.

Dass Ramsay anschliessend den neugeborenen eigentlichen Nachfolger und dessen Mutter von den Hunden zerfleischen liess, war dann wieder eher so ein herbei gesuchter Schockmoment.

Auf den letzten Todesfall habe ich dafür schon lange gewartet, da er eine der interessantesten Geschichten auslöst. Balon Greyjoy, Yara und Theons Vater und Oberhaupt der Familie Grejoy, wurde von seinem Bruder von einer ziemlich hohen Brücke geschubst. (Erste Lektion: Nachfolger zu haben ist gefährlich). Damit muss Yara nun den Rat überzeugen, dass sie als Nachfolgerin ihres Vaters taugt. Dass sie dabei nicht nur gegen eine Menge anderer machtgieriger Männer, sondern auch als einzige Frau antritt, wird ihr die Sache nicht leichtmachen. Wenn sie den Thron (der Iron Islands) am Ende aber nicht kriegt, bin ich sauer. #TeamYara

Komplikationen mit Kirchen und Drachen

In King’s Landing lieferten sich Jamie und der High Sparrow ein fantastisches Wortduel und die Kamera erfasst die Spannung mit genialen Bildern der Kapelle. Wie lange es wohl dauern wird, bis die Lannisters zum Racheschlag ausholen? Immerhin scheint Thomen nun ebenfalls mal aufzuwachen, wie sich aus seinem Gespräch mit Cersei ergab.

Ich vermisse Jamies komplett anderen Handlungsstrang und starke Charakterentwicklung aus dem Buch. Allerdings versöhnt mich, dass die Serie dafür Cersei zunehmend mehr Tiefe verlieht. Achja und Cersei hat einen riesigen, untoten Leibwächter in Kriegsrüstung, der mal alles an der Wand zermatsch, was Cersei schräg kommt. Als wäre der Mountain nicht lebend schon genügend furchteinflössend gewesen. (Zweite Lektion: An die Wand pissen ist gefährlich.)

Tyrion und Varis stellten während dessen fest, dass sie noch ein paar Drachen im Keller haben. Woraufhin Tyrion tat, was man halt so tut, wenn man angekettete Drachen im Keller hat: Hinunter gehen und deren Ketten lösen. Damit vertritt er Dorne-Figuren aus dem Buch, die in der Serie wohl nie vorkommen werden. Ganz ehrlich trauere ich denen aber nicht nach, weil das Ganze mit Tyrion wesentlich weniger kompliziert ist.

Der Stark Nachwuchs kämpft weiter

Zwei der Stark-Kinder sind weiterhin im Training. Arya bestand ihre Testzeit als blinde Bettlerin und darf nun in den Tempel zurück. Ich mag ihre Figur eigentlich sehr, aber in der Serie bekommen wir gerade eher kurz Statusupdates als wirkliche Infos. Es fehlen ihre inneren Monologe aus dem Buch.

Auch Brans Ausbildung bleibt weiterhin rätselhaft. In einer Art Zeitreise hat er erfahren, dass Hodor als Junge in Winterfell lebte und damals noch normal sprechen konnte. Was auch immer mit ihm geschehen ist, muss also mit Winterfell oder den Starks zu tun haben… Hodor?

Sansa hingegen verabschiedete sie sich von Theon Grejoy, der zurück zu seiner Familie will (also Schwester Asha, so als Reminder). Wie Sophie Turner Sansa Veränderung von der naiven Märchenprinzessin zur jungen selbstbewussten Frau, die zu viel erleben musste, hinbekommt, ist absolut grossartig. Mit Brienne hat Sansa offensichtlich nicht nur eine gute Kriegerin, sondern auch Ratgeberin zur Seite. Zusammen wollen sie nun zur Night’s Watch, zu Jon Snow. Das bringt uns zu:

Der Moment, auf den alle gewartet haben

Jon Snow lebt, oder er hat zumindest in den letzten paar Sekunden dramatisch einige Atemzügen genommen. Nachdem Melisandre erst vergeblich versuchte in wieder zu erwecken, durfte er verspätet doch noch Lebenszeichen von sich geben. Irgendwie bin ich ein wenig enttäuscht, dass sie den offensichtlichsten Weg gewählt habe. Aber, hey, Jon Snow ist zurück. Und ich mag die „neue“ Melisandre. In ihrem Glauben zweifelnd, wird ihre Figur plötzlich über das Mysterium ihrer Kräfte hinaus spannend.

Ausserdem haben davor noch die Wildlinge die Night’s Watch überrannt, damit die auch Jons Leichnam in Ruhe lassen. Ist halt blöd, wenn die Angreifer einen Riesen auf ihrer Seite haben. (Dritte Lektion: Sich mit Riesen anlegen ist gefährlich.)

Jon Snow Status: hat ein paar dramatische Atemzügen genommen

info: Hodor Schauspieler Kristian Nairn hält sich vom 05. bis am 07. Mai übrigens an der Fantasy Basel auf.