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[SPOILER ALARM] Die dritte Folge schlug ein ruhigeres Tempo an, enthielt aber trotzdem eine Menge Vorahnungen. Besonders eine Szene festigt eine beliebte Fan-Theorie um Jon Snows Mutter.

In Mitten von Mord, Intrigen und Kämpfen sind Sam und Gilly eines der wenigen unschuldigen Überbleibsel. Hoffentlich bleibt das Schlimmste woran Sam leiden muss auch noch eine Weile seine Seekrankheit. Dass er Gilli erst zu seiner Familie bringen will, bevor er zu den Maesters aufbricht, schreit allerdings nach Konflikt. Tönte Sam doch schon häufiger an, dass er mit seinem Vater nicht wirklich auf bestem Fusse steht.

Endgültig ihre Unschuld verloren hat Arya, die nun nicht nur ihr Augenlicht wieder zurück, sondern wohl auch eine der letzten Prüfungen zum „Niemand“ bestanden hat. Damit dürfte ihre Geschichte endlich (hoffentlich) wieder vorwärtsgehen.

Danerys mittlerweile steckt in Vaes Dothrak fest, wo entschieden wird, ob sie bei den Dosh Khaleen bleiben „darf“ oder sie gar schlimmeres erwartet. Die Szene spielte nicht gerade subtil darauf an, dass die Dosh Khaleen Frauen selbst nicht gerade glücklich darüber sind in Vaes Dothrak festzustecken. Deanrys könnte denen mal beibringen, dass sie auch ohne ihre Khaals etwas wert sind und die Welt in Angriff nehmen können.

Von goldenen Zungen und kulturelle Schwierigkeiten

Im Angriffsmodus sind Cersei und Jamie, die sich mit dem kleinen Rat um die Vorherrschaft streiten. Während die beiden Parteien sich allerdings das Leben schwermachen, scheint der High Sparrow sich geschickt beim eigentlichen Machthaber König Tommen Gehör zu verschaffen. Irgendwann könnten die beiden Streitparteien sich plötzlich einem stark vom High Sparrow beeinflussten König gegenübersehen, wenn sie Tommen weiterhin ignorieren. Jonathan Pryce ist auf jeden Fall die perfekte Besetzung für diesen vermeintlich rein idealistischen Kirchintriganten.

Varis mittlerweile nutzte sein Talent um eine Gehilfin der „Söhne der Harpien“ zu „überzeugen“ ihm ihre Komplizen zu verraten. Seinen Einfluss auf der Red Keep scheint er im Gegensatz zum Buch allerdings ganz verloren zu haben. Damit wird seine Rolle im Gegensatz zum Buch wesentlich verkleinert, was ich ziemlich schade fände. Vielleicht will uns die Serie aber nur in die Irre führen. Ganz stark wiederum, wie diese kurze Szene einen Einblick in die Denkensweise der „Söhne der Harpien“ gab.

Tyrion kämpfte mittlerweile mit einem ungewohnten Problem von Kulturschock: Grey Worm und Missandei in ein Gespräch zu verwickeln stellt sich als… schwierig heraus, sind sich doch beide weder lange Dialoge noch Tyrions schwarzen Humor gewohnt. Dem schlagfertigem Tyhrion zuzusehen wie er langsam verzweifelnd gegen eine Wand redet, war die Folge alleine so wert.

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Tyrion verzweifelt an Grey Worm und Missandei (Szenenbild)

 

Jon Snow vielleicht wirklich ein Targaryen, Ramsay definitiv der Erzfeind der Starks

Bedeutungsvoll wurde es bei Bran Stark, der einen Kampf zwischen seinem Vater Eddard Stark und Arthur Dayne (Mitglied der Leichbwache von Rhaegar Targaryen) in der Vergangenheit sah. Offensichtlich gekommen um seine Schwester Lyanna Stark von Rhaegar Targaryen zurückzuholen, trat Eddard mit seinen Männern gegen den besten Schwertkämpfer von Westeros an, der gleich zwei Schwerter schwang. Eine faszinierende englische Analyse über den Realismus dieses Kampfes gibt es von der historischen Schwertkämpferin Samantha Swords auf ihrem Tumblr.

Nach dem Kampf hörte Bran nur noch die Schreie von Lyanna aus dem Turm, bevor er aus der Vision gerissen wurde. Dass die Serie ausgerechnet dieses Stück Vergangenheit ausgräbt muss etwa bedeuten und stütz stark die gängige Fan-Theorie, dass Jon Snow eigentlich der Sohn von Rhaegar Targaryen und Lyanna Stark ist.

Jon scheint nach seiner Rückkehr von den Toten allerdings erst mal genug von Machtkämpfen zu haben. Nach einer emotionalen Hängungsszene seiner Mörder, gab er den Mantel ab und verlies die Night’s Watch. Wozu er nun endlich berechtigt ist, endet sein Schwur doch technisch gesehen mit seinem Tod. Wohin er nun will, weiss er wohl selbst noch nicht. Ich hoffe, er läuft Sansa über den Weg, sonst reist diese völlig umsonst zur Night’s Watch hoch.

Dass die letzten Stark Angehörigen sich chronisch knapp verpassen, scheint aber ein geläufiges Muster in Westeros zu sein. Immerhin wurde Rickon Stark nun genau dann zu Ramsay zurückgebracht, als Sansa endlich flüchten konnte. Damit hat Ramsay wieder einen Stark und KANN JEMAND DEN KERL ENDLICH ENTSORGEN. Danke. Ernsthaft, Ramsays Grinsen kann ich nicht mehr sehen, was aber eigentlich für den Charakter spricht.

Jon Snow Status: Lebt sehr eindeutig wieder

Zusatz: Dieser Re-Cap ist „etwas“ verspätet, die letzte Woche war einfach zu viel los. Ab nächster Woche wieder jeweils früher.

 

Titelbild: Macall B.Polay/HBO